Seezeichen

| zurück | e-Mail | Gästebuch | Meldeliste | Portal der Volksmarine |



Seezeichen

Auf allen Seereisen trifft man früher oder später auf sie, die Seezeichen. Meist in zylindrischer, kegeliger oder Spierenform warnen sie den Seefahrenden vor Gefahren oder weisen den Weg um oder durch untiefe Gebiete. Fast immer sind diese Zeichen auch noch mit Lichtsignalen ausgestattet, um sie auch des Nächtens zu sehen.
All diese Zeichen, in all ihren unterscheidlichen Formen und Farben, Lichtern und Topzeichen verfolgen eine leicht durchschaubare Logik. Und diese Logik möchte ich Dir hier näherbringen...
Der Bogen spannt sich da von den einfachen Einzelgefahrenzeichen über die Fahrwasserbetonnung mit den Abzweigungen, den Zeichen für Sperrgebiete bis zu der komplexen Kennzeichnung mittels "kardinaler Seezeichen".


Einzelgefahrenzeichen

Einzelgefahrenzeichen kennzeichnen kleinräumige Untiefen, welche Du im "nötigen Sicherheitsabstand*" auf allen Seiten passieren kannst.
Diese Zeichen sind immer SCHWARZ-ROT-SCHWARZ lackiert und tragen als Topzeichen immer zwei schwarze Bälle übereinander.
Wenn sie befeuert sind, dann in der Regel Blitz (2) weiß.

Einzelgefahrenzeichen
Der nötige Sicherheitsabstand:
Der Abstand ist natürlich abhängig von der Größe, Manövrierbarkeit und Tiefgang eines Bootes zu wählen. Wetter, Tide, Seegang und Dünung sind natürlich auch ein Faktor. Faustregel gibt's keine. Heißer Tip: Lieber zuviel als zuwenig...

Steuerbordfahrwasser

Das Steuerbordfahrwasser ist mit spitzen, grünen Seezeichen gekennzeichnet. Diese können mit spitzen (dreieckigen), grünen Topzeichen ausgestattet sein. Sind sie befeuert, dann in grün.
Sie sind von See kommend aufsteigend mit ungeraden Zahlen nummeriert und an Steuerbord liegenzulassen.

Steuerbordfahrwasser

Backbordfahrwasser

Das Backbordfahrwasser ist mit stumpfen, roten Seezeichen gekennzeichnet. Diese können mit stumpfen (rechteckigen), roten Topzeichen ausgestattet sein. Sind sie befeuert, dann in rot.
Sie sind von See kommend aufsteigend mit geraden Zahlen nummeriert und an Backbord liegenzulassen.

Backbordfahrwasser

Fahrwassermitte

Die Fahrwassermitte ist mit runden, kegelförmigen oder zylindrischen Seezeichen gekennzeichnet. Diese können mit runden, roten Topzeichen ausgestattet sein. Sie sind immer ROT-WEISS lackiert. Sind sie befeuert, dann in weiß.
Sie sind immer an Backbord liegenzulassen.

Fahrwassermitte

Steuerbordseitige Fahrwasserabzweigung

Die steuerbordseitige Fahrwasserabzweigung ist mit kegelförmigen oder zylindrischen Seezeichen gekennzeichnet. Diese können mit spitzen (dreieckigen), grünen Topzeichen ausgestattet sein. Sie sind immer GRÜN-ROT-GRÜN lackiert. Sind sie befeuert, dann in Blitz (2+1) grün.
Sie tragen unter der fortlaufenden Nummer des Hauptfahrwassers durch einen waagrechten Strich getrennt den (abgekürzten) Namen und die erste Nummer des abzweigenden bzw. die letzte Nummer des einmündenden Fahrwassers.
Sie sind von See kommend und dem Hauptfahrwasser folgend an Steuerbord liegenzulassen und der Abzweigung folgend an Backbord liegenzulassen.

steuerbordseitige Fahrwasserabzweigung

Backbordseitige Fahrwasserabzweigung

Die backbordseitige Fahrwasserabzweigung ist mit stumpfen Seezeichen gekennzeichnet. Diese können mit stumpfen (rechteckigen), roten Topzeichen ausgestattet sein. Sie sind immer ROT-GRÜN-ROT lackiert. Sind sie befeuert, dann in Blitz (2+1) rot.
Sie tragen unter der fortlaufenden Nummer des Hauptfahrwassers durch einen waagrechten Strich getrennt den (abgekürzten) Namen und die erste Nummer des abzweigenden bzw. die letzte Nummer des einmündenden Fahrwassers.
Sie sind von See kommend und dem Hauptfahrwasser folgend an Backbord liegenzulassen und der Abzweigung folgend an Steuerbord liegenzulassen.

backbordseitige Fahrwasserabzweigung

Sperrgebiete

Sperrgebiete sind mit tonnenförmigen, kegelförmigen oder zylindrischen Seezeichen gekennzeichnet. Diese können mit gelben Andreaskreuzen als Topzeichen ausgestattet sein. Sie sind immer GELB lackiert. Sind sie befeuert, dann in gelb.
Im Normalfall mit wird mit mehreren Zeichen ein Gebiet abgegrenzt, welches nicht befahren werden darf (z.B. Badezonen, Surfreviere u.Ä.).

Sperrgebiete

Kardinalzeichen

Kardinalzeichen sind etwas besonderes unter den Seezeichen. Diese richtig zu interpretieren bedarf es etwas mehr.
Sie sichern großflächige Untiefen oder Gefahrenstellen ab, welche mit einem Zeichen nicht ausreichend gekennzeichnet wären.
Die Absicherung kann aus einem, zwei, drei oder allen vier Zeichen bestehen.
Die Seezeichen sind immer GELB-SCHWARZ lackiert und tragen als Topzeichen immer zwei schwarze Kegel. Allfällige Befeuerung ist weiß. Die Lackierung, die Ausrichtung der Kegel und die Kennung ist von der Position des Zeichens zur Gefahrenstelle abhängig. Zur schwarzen Lackierung zeigen immer die Kegelspitzen der Topzeichen.
Ist die Lackierung verwittert, so ist das Zeichen an den Kegeln zu erkennen.
Sind die Kegel korridiert oder abgebrochen, so ist das Zeichen an der Lackierung zu erkennen.
Es müssen nicht alle aufgestellten Zeichen befeuert sein.

Kardinalzeichen

Das Kardinalzeichen Ost steht östlich der Gefahrenstelle und ist östlich zu passieren. Das Topzeichen sind zwei Kegel, deren Spitzen auseinander zeigen. Von Distanz betrachtet sehen diese wie ein "O" (Ost) aus. Die Lackierung ist SCHWARZ-GELB-SCHWARZ. Ist das Zeichen befeuert, so ist die Kennung Funkel (3) oder schneller Funkel (3). Abgeleitet von "Ost auf der Uhr ist 0300".

Kardinalzeichen Ost

Das Kardinalzeichen Süd steht südlich der Gefahrenstelle und ist südlich zu passieren. Das Topzeichen sind zwei Kegel, deren Spitzen beide nach unten zeigen. Auf der Seekarte ist der "untere Rand" Süden. Die Lackierung ist GELB-SCHWARZ. Ist das Zeichen befeuert, so ist die Kennung Funkel (6) + Blink oder schneller Funkel (6) + Blink. Abgeleitet von "Süd auf der Uhr ist 0600". Der Blink ist zur Unterscheidung vom Nordzeichen.

Kardinalzeichen Süd

Das Kardinalzeichen West steht westlich der Gefahrenstelle und ist westlich zu passieren. Das Topzeichen sind zwei Kegel, deren Spitzen zueinander zeigen. Von Distanz betrachtet und auf die Seite gedreht sehen diese wie ein "W" (West) aus. Die Lackierung ist GELB-SCHWARZ-GELB. Ist das Zeichen befeuert, so ist die Kennung Funkel (9) oder schneller Funkel (9). Abgeleitet von "West auf der Uhr ist 0900".

Kardinalzeichen West

Das Kardinalzeichen Nord steht nördlich der Gefahrenstelle und ist Nördlich zu passieren. Das Topzeichen sind zwei Kegel, deren Spitzen beide nach oben zeigen. Auf der Seekarte ist der "obere Rand" Norden. Die Lackierung ist SCHWARZ-GELB. Ist das Zeichen befeuert, so ist die Kennung Funkel oder schneller Funkel.

Kardinalzeichen Nord